Coaching ABC
Im Coaching arbeiten wir mit vielen Begriffen, die manchmal erklärungsbedürftig sind.
FAQ – Das 1x1 des Coachings
Manchmal sind Fachbegriffe aus dem Coaching etwas erklärungsbedürftig oder es steckt noch sehr viel mehr dahinter. Hier findest du alle gängigen Begriffe, ihre Herleitung und warum wir damit arbeiten.
Achtsamkeit ist eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertend ist.
Der Ursprung der Achtsamkeitspraxis liegt im Buddhismus. Der Überlieferung nach begab sich Buddha auf die Suche nach den Ursachen von Leid. Er fand heraus, dass Leid aus Unwissenheit und einer getrübten Wahrnehmung entsteht. Der Dalai Lama fasst es wie folgt zusammen: „Schmerz gehört zum Leben, Leid sucht man sich aus.“ Achtsamkeit und insbesondere die Achtsamkeitsmeditation soll helfen Leid zu überwinden, indem es zu Klarheit und Entfaltung von Weisheit/Mitgefühl führt. Damit ist Achtsamkeit eine aufmerksamkeitsbezogene Haltung. In der Achtsamkeitsmeditation wird ausschließlich beobachtet, was ist und angenommen ohne festzuhalten, abzulehnen, zu kommentieren oder zu bewerten. Es stellt das Gegenteil v. Unterdrückung dar.
Die Achtsamkeitspraxis fand Mitte des letzten Jahrhunderts Einzug in andere Wissenschaften v.a. in die Psychologie. So ist die humanistische, klientenzentrierte Psychotherapie, Gestalttherapie stark von Meditationstechniken beeinflusst.
Jon Kabat Zin hat dann in 1980er Jahren die Achtsamkeitspraxis aus der Spiritualitätsecke geholt, indem er sie wissenschaftlich fundiert, aufgearbeitet hat und in gesundheitsförderndes Programm gegossen hat: MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction, ein Programm um gesünder, bewusster und kreativer mit Stress umzugehen).
Der Begriff Coaching leitet sich vom englischen Wort „Coach“ bzw. „Kutscher“ ab, also der Person, der die Aufgabe obliegt, die Pferde sicher und schnell ans Ziel zu leiten.
Ende des 19. Jahrhunderts hielt Coaching Einzug in die Welt des Sports. Der Coach war der Mensch, der andere zielgerichtet auf sportliche Wettkämpfe vorbereitete.
Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bezeichnet man mit dem Begriff Coaching eine Vielzahl von Trainings- und Beratungskonzepten zur Entwicklung privater und beruflicher Ziele, sowie der Erlangung der dazu notwendigen Kompetenzen. Diese Herangehensweise hat ihren Ursprung in der systemischen Therapie, welche vor allem von De Jong und Insoo Kim Berg aus dem Millwaukee Brief Family Therapy Center in eine moderne Coachingmethode für das 21. Jahrhundert überführt wurde. Die Bedeutung des Wortes Coaching, die hier verwendet wird, verfolgt die Absicht, Coachees bei der Erreichung privater und beruflicher Ziele zu unterstützen. Auch die Entdeckung eigener Ressourcen und Kompetenzen sowie deren Vertiefung kann Bestandteil des Coachingprozesses sein.
Begriff Coach bzw. Coaching ist momentan in Deutschland noch nicht geschützt und er ist steht für diverse Formen. Für die Gewährleistung von Standards sorgen zur Zeit die ca. 20 deutschen Coaching-Verbände mit ihren jeweiligen Zertifizierungen.
Die GFK als Konfliktlösungsprozess und sogar Lebenshaltung wurde von Dr. Marshall B. Rosenberg (Mediator, Psychologe) begründet und dient dazu den Kommunikationsfluss, der im Austausch von Informationen und im friedlichen Konfliktlösen notwendig ist, zu erleichtern. Sie regt zu einem Sprachgebrauch an, der Wohlwollen verstärkt, indem Werte und Bedürfnisse, die uns allen innewohnen, fokussiert. Die Grundidee der GfK ist, dass jeder Handlung die Motivation innewohnt, Bedürfnisse zu erfüllen. Gewaltfreie Kommunikation geht weiterhin davon aus, dass die befriedigendste Handlungsmotivation darin liegt, das Leben zu bereichern und nicht aus Angst, Schuld oder Scham etwas zu tun. Besondere Bedeutung kommt der Übernahme von Verantwortung für eigene Anliegen zu – für getroffene Entscheidungen sowie der Verbesserung der Beziehungsqualität als vorrangigem Ziel. Synonyme sind wertschätzende oder konstruktive Kommunikation.
Gewaltfrei heißt nicht konfliktfrei oder tatenlos zu sein, sondern Konflikte aktiv anzugehen. Die GFK beinhaltet 4 Elemente: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte.
1. Ich beobachte nonverbal die Situation, ohne zu bewerten und interpretieren.
2. Ich frage mich nonverbal, was die Beobachtung für Gefühle auslöst. Wo spüre ich etwas in meinem Körper? Enge, Kloß im Hals, Hitze etc.?
3. Ich frage mich nonverbal welches Bedürfnis ich gerade habe bzw. welches auch verletzt wurde
4. Ich stelle an meinen Gegenüber eine Bitte, in der ich kurz und knapp genau das formuliere, was ich in den Schritten 1-3 erforscht habe. Dies ist freiwillig und ich kann immer auch Strategien für mich selbst finden, wie ich selbst mein Bedürfnis erfüllen kann und welche Bitte ich an meinem Gegenüber habe, damit mein Bedürfnis zukünftig nicht eingeschränkt wird.
Ikigai ist japanisch und bedeutet wörtlich übersetzt „lebenswert“. Der Begriff wurde auf der der japanischen Insel Okinawa bereits im 14. Jahrhundert geprägt, wo viele der ältesten Menschen der Welt leben. In Japan ist die ausgiebige Selbstreflexion stark in der Kultur verankert. Findet eine Person ihr “persönliches Ikigai”, dann erschließt sich ihr ein Gefühl der Lebensfreude, sie erlangt innere Zufriedenheit und ist im Einklang mit sich selbst.
Übersetzt wird Ikigai oftmals als “das, wofür es sich zu leben lohnt” oder als „Seins-Grund“. Assoziiert wird Ikigai weiterhin mit Glück und Glücklichsein und guter Gesundheit, denn es scheint positiv bei Depressionen und Stress zu wirken. Es beschreibt also eine Selbstreflexions-Methode, um sich selbst näher kennenzulernen und so die Dinge herauszufinden, die einen selbst glücklich machen.
Das Ikigai Modell beinhaltet vier Kernelemente:
- Leidenschaft/Passion: was liebst du?
- Mission /Aufgabe: Was braucht die Welt von dir?
- Berufung: Worin bist du gut?
- Beruf: Wofür wirst du bezahlt?
Die Schnittmengen dieser Elemente ergeben dann ein übergeordnetes Grundbedürfnis, deine individuelle Definition von einem bedeutsamen Leben. Bei Ikigai geht es also darum, die genannten Bereiche in ihrer Fülle zu leben und in Harmonie und Einklang auszufüllen, so dass ein gutes Leben geführt werden kann. Wenn alle vier Elemente erfolgreich im Leben integriert sind und in einem balancierten Verhältnis zueinanderstehen, ist Ikigai erreicht.
Ikigai wird mittlerweile auf Grund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in Beratung, Coaching und Therapie eingesetzt und fällt, aus westlicher Perspektive, in den Bereich der existentiellen und positiven Psychologie, die sich grundlegend Sinn- und existentiellen Fragen auf positive und konstruktive Art und Weise widmet.
Die Umgebungen und Bezugsrahmen der Klienten:innen spielen eine zentrale Rolle für ihr Verhalten in der jeweiligen Situation. Die Situationsbetrachtung findet nicht fokussiert auf das Individuum, sondern mit Blick auf das Gesamtumfeld statt.
Das Vermögen eines dynamischen Systems, sich erfolgreich an Störungen anzupassen, die seine Funktion, Lebensfähigkeit oder Entwicklung bedroht (vgl. Anna S. Masten, Resilienz: Modelle, Fakten und Neurobiologie). Der Begriff stammt aus dem leninistischen resilire = zurückspringen und bezeichnet damit im Ingenieurwesen etwas Elastisches, etwas das Belastungen aushält. Im psychologischen Kontext heißt es so viel wie psychische Widerstandsfähigkeit, also die Fähigkeit von Personen oder Gemeinschaften, schwierige Lebenssituationen bzw. Krisen wie z.B. Verlust, Krankheit etc. ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen.
Neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie ist der systemische Ansatz der am weitesten verbreitete und praktizierte Therapie- und Beratungsansatz; eine bestimmte Art, die Wirklichkeit zu sehen und daraus therapeutische und beraterische Herangehensweisen abzuleiten. Systemisches Arbeiten nimmt nicht das Individuum als defizitär in den Blick, sondern geht davon aus, dass Menschen stets versuchen, sich so an ihre Umwelt anzupassen, dass diese in ein Gleichgewicht kommt, selbst wenn dies oft ein Leiden zum Preis hat. Im systemischen Denken kann therapeutisches oder beraterisches Handeln nicht darauf zielen, von außen gesteuerten Veränderungen herbeizuführen, sondern es ist nur möglich, Impulse in ein System zu geben, das dadurch in Bewegung kommt und möglicherweise neue, für alle Beteiligten dienlichere Konstellationen findet. Begründer dieser Haltung ist der Psychotherapeut Carl Rogers. Er gilt als Begründer der Humanistischen Psychologie und klientenzentrierten Gesprächstherapie.
„Das Individuum verfügt potenziell über unerhörte Möglichkeiten, um sich selbst zu begreifen und seine Selbstkonzepte, seine Grundeinstellungen und sein selbstgesteuertes Verhalten zu verändern; dieses Potential kann erschlossen werden, wenn es gelingt, ein klar definierbares Klima förderlicher psychologischer Einstellungen herzustellen.“ Rogers, Carl R. (1980, dt. 1981): Der neue Mensch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 69.
Shinrin-Yoku
Dieser therapeutische Ansatz wurde bereits in den 80er Jahren in Japan konzipiert und findet weltweit, als auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Waldbaden bedeutet dabei das bewusste Spazieren oder Wandern durch einen Wald, um der Natur und den Bäumen näherzukommen und schließlich auch sich selbst.
Dabei werden achtsam alle Sinne eingesetzt. Das intensive Betrachten besonders schöner Plätze, das Erfühlen von Blättern und Boden bis hin zum Umarmen von Bäumen, sind häufig Teil des Shinrin-Yoku. Waldbaden zählt zur Natur- und Ökotherapie und wird mittlerweile als Form des „City-Detox“ gesehen.
Die Coach:innen haben nicht den Anspruch, die Realitäten der Klienten:innen zu definieren. Stattdessen respektieren sie die Wirklichkeitskonstruktionen der Klienten:innen und ihre Kompetenzen.
Jeder Mensch hat ein eigenes, subjektives, inneres Bild der Wirklichkeit. Daraus folgt, dass es keinen Sinn macht, sich darüber zu streiten, wer Recht hat. Stattdessen ist es sinnvoll zu versuchen, die Weltsicht der anderen Person zu verstehen und akzeptieren.
Statt Kausalität. Es wird nicht nach Gründen gesucht oder danach, die Situation analytisch zu durchdringen. Vielmehr steht das, „Wofür“ (anstatt „warum“) im Vordergrund, d. h. welchen Zweck erfüllt z. B. ein Verhaltensmuster.